Bayerischer Dialektpreis für Helmut Eckl

„Wir haben so viele Schätze in unserem Land“, erklärte Bayerns Heimatminister Albert Füracker bei der Verleihung des Bayerischen Dialektpreises im Heimatministerium in Nürnberg. Zu diesen Schätzen gehörten auch die Dialekte – und irgendwie ist nun auch Turmschreiber Helmut Eckl zu diesen Schätzen zu zählen. Er ist in Nürnberg mit dem Dialektpreis für den Bezirk Oberbayern ausgezeichnet worden.

„Dialekt ist die Sprache der Heimat. Er schafft Geborgenheit und Vertrautheit,“ meinte Albert Füracker, der als Oberpfälzer „Gastarbeiter“ in Mittelfranken tagtäglich mit der Vielfalt des Dialekts zu tun hat. Mit dem Preis werden Personen und Initiativen gewürdigt, die den Dialekt pflegen und am Leben erhalten. „Dabei geht es nicht um die Konservierung eines Mundartideals,“ betonte Füracker. Es geht darum, der Mundart denselben Stellewert einzuräumen wie der „Standartsprache“.

Mit Helmut Eckl wurde ein „Weltbayer“ gewürdigt, der durch seine Mundartlyrik und sein Engagement als Veranstalter und Herausgeber seit Jahrzehnten den Dialekt als Ausdrucksform fördert. Seit 1976 ist er als Autor und Herausgeber zahlreicher Gedicht- und Satirebände tätig. Helmut Eckl ist langjähriger Vorsitzender der MundArtFreunde Bayerns e.V., Mitbegründer des Poetenstammtischs „Bühne frei“ und hat bereits 185-mal Autoren und Musikanten zum literarisch-satirisch-musikalischen Frühschoppen in das Münchner Theater im Fraunhofer eingeladen. 2011 erhielt er den bayerischen Poetentaler der Münchner Turmschreiber, deren Mitglied er seit 2002 ist. „Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu dieser Auszeichnung, die er sich wahrlich verdient hat!“ erklärt dazu das Turmschreiber-Präsidium.

Helmut Eckl und Albert Füracker (Foto: StMFH/Christian Blaschka)

Der Geehrte selbst bekam den Preis – bzw. die Urkunde dazu – von Albert Füracker überreicht und stellte anschließend mit mehreren kurzen, urkomischen Mundartgedichten unter Beweis, wie herrlich hintersinnig bayerische Dialekt-Poesie sein kann.

Der Bayerische Dialektpreis ist zum vierten Mal vergeben worden. Der mit je 1.000 Euro dotierte Preis würdigt besondere regionale Verdienste im Bereich Dialektpflege und -forschung. Für jeden Regierungsbezirk ist grundsätzlich eine Auszeichnung vorgesehen, die Vorschläge für die Preisträger des „Dialektpreises Bayern 2022“ wurden im Vorfeld von den bayerischen Bezirksheimatpflegern eingereicht. Neben Helmut Eckl gingen Preise an Wastl Goller (Niederbayern), die Original Bauernsfünfer (Oberpfalz), Dr. Gerhard C. Krischker (Oberfranken), das Fränkische MundArt-Festival Edzerdla (Mittelfranken), Lore Hock (Unterfranken), Dr. Edith Burkhart-Funk, Krumbach, und Brigitte Schwarz (Schwaben) und Ingrid Deistler (Sudetendeutsche).